Was ist los mit den deutschen Politikern?

[Andreas Neider:] Während der wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestages die Verkürzung des Genesenenstatus als unrechtmässig kritisiert und als möglicherweise verfassungwidrig einstuft und gleichzeitig das Verwaltungsgericht Osnabrück nach der Klage eines Bürgers gegen diese Verkürzung dieselbe ebenfalls als verfassungswidrig eingestuft und deshalb gekippt hat, beharrt Herr Lauterbach weiterhin auf der absurden Verkürzung des Genesenenstatus.

 

Soll man Herrn Lauterbach jetzt einen Querdenker nennen?

 

Und während in zahlreichen europäischen Ländern die Pandemie für beendet erklärt wird und die Maßnahmen mehr oder weniger aufgehoben werden, beharren deutsche Politiker auf ihren im europäischen Maßstab weiterhin an erster Stelle der Härteskala stehenden Corona-Einschränkungen.

 

In Spanien hat man Ende Januar die Corona-Erkrankung wie eine Grippe eingestuft und die Maßnahmen entsprechend nach unten angepasst. In England wurden die Maßnahmen Ende Januar ebenfalls beendet, vor allem die Maskenpflicht ist gefallen, Impfpässe oder dergleichen braucht niemand mehr. Auch Schottland hat die Maßnahmen weitgehend beendet. Allen voran aber hat Dänemark Anfang Februar den "Freedom day" erneut ausgerufen und sämtliche Maßnahmen beendet. Auch in Israel will man die Maßnahmen beenden und sogar den Impfpass wieder abschaffen. Und das alles obwohl die Infektionszahlen überall noch mindestens so hoch wie in Deutschland sind.

 

Wenigstens einen Fahrplan, wie und vor allem wann die Maßnahmen endlich aufgehoben werden können, sollte man in Deutschland doch vorlegen können, aber da gibt es nur Achselzucken oder Ablehnung, vor allem im Südwesten, wo sich Herr Kretschmann wie ein Monarch gebärdet.

 

Und von Impfplicht ist natürlich in keinem dieser Länder mehr die Rede, während bei uns die Ampelkoalition einen Antrag vorlegt, mit dem trotz zuende gehender Pandemie eine Impfplicht ab 18 begründet werden soll. 

 

Diese Anachronismen scheinen  vor allem damit zusammenzuhängen, dass man in einigen der genannten Ländern sehr viel genauere Daten erhoben hat als das RKI in Deutschland, das in seinen Wochenberichten zum Beispiel in nicht genügender Detailliertheit Auskunft darüber erteilt, wie hoch der Anteil an geimpften Omikron-Infizierten im Verhältnis zur Impfquote dieser Bevölkerungsgruppe ist. Das lässt sich in den Statistiken aus Schottland oder England zum Beispiel sehr viel deutlicher ablesen. Hier werden die Fälle jeweils auf 100.000 der betreffenden Bevölkerungsgruppe prozentual umgerechnet. Ganz abgesehen von den Ungenauigkeiten in der Erfassung der Hospitalisierungen und der Belegung der Intensivstationen.

 

Im Übrigen unterscheiden sich die Impfquoten in den genannten Ländern von der Impfquote in Deutschland nur in sehr geringem Maße. Und auch der international bekannte Virologe Klaus Stöhr votiert klar und deutlich für stufenweise Lockerungen, vor allem im Hinblick auf die 2G-Regeln und die Benachteiligung Ungeimpfter.

 

Was also ist in Deutschland bloß los? Von wem werden wir hier eigentlich regiert?

 

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