Fehler aus Unwissenheit? - Fundierte Kritik an der nachträglichen Rechtfertigung der Corona-Maßnahmen

Boris Kotchoubey, Professor am Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensneurobiologie an der Universität Tübingen, hat in zwei Artikeln (Teil I und Teil II) in der Zeitschrift CICERO eine fundierte und detaillierte Kritik an der nachträglichen Rechtfertigung der Corona-Maßnahmen vorgelegt. SEHR LESENSWERT!

"Politiker und Medien rechtfertigen die massiven Freiheitseinschränkungen während der Pandemie mit dem mangelnden Wissen über das Coronavirus. Doch dies ist nichts weiter als ein Mythos - denn bereits frühzeitig zeigten Studien, dass der Effekt von Lockdown und Maskenpflicht nicht ins Gewicht fiel."

  • Maskenpflicht als unwissenschaftliche Farce
  • Lockdown könnte mehr Todesopfer gefordert haben als Virus
  • Auch Zunahme der Depressionen führte zu einem Verlust an Lebensjahren
  • Massive Überschätzung der Gefährlichkeit von SARS-Cov-2
  • Sterblichkeit vor allem bei Patienten über 70, wie eine mittelschwere Grippe für die durchschnittliche Bevölkerung, fast ausschließlich für Risikogruppen gefährlich
  • Unverhältnismäßige Sorge vor einer Belastung des Gesundheitssystems 
  • Lokale Überlastungen treten auch ohne Corona jedes Jahr auf
  • Massentestung und „Inzidenzen“ 
  • Zahl der falschen Testergebnisse hängt nicht nur von der Testqualität ab
  • Anzahl positiver Testergebnisse hat nur geringe Aussagekraft
  • Wirksamkeit der Impfstoffe 
  • Zum Zeitpunkt der Zulassung keine Hinweise auf Wirksamkeit
  • Impfnebenwirkungen 
  • 500.000 gemeldete schwere Nebenwirkungen
  • Umgekehrte Beweislast
  • Logische Inkonsistenz 
  • Wer im Nebel fährt, riskiert einen Unfall

Allgemeines Fazit 

 

"Die gegenwärtig in den Medien verlautbarte Meinung, die Fehler in der Corona-Politik erklären sich durch die hohe Unsicherheit der damaligen Lage und unsere jetzige Beurteilung dieser Fehler beruhe auf einem Wissen, das damals gar nicht vorhanden war, kann nur in Bezug auf den ersten Lockdown im März-Mai 2020 akzeptiert werden. Alle weiteren Corona-Maßnahmen wurden angeordnet, nachdem deutliche Hinweise darauf, manchmal sogar klare Signale darüber vorlagen, dass die Maßnahmen mehr schädlich als nützlich sein würden. 

 

In den Fällen, in denen tatsächlich Daten fehlten, wie z.B. die Daten zur Unterscheidung zwischen „an“ und „mit“ Corona Erkrankten und  Verstorbenen, war zumindest klar, dass sie fehlten, obgleich sie für die Entwicklung einer wissensbasierten Corona-Politik notwendig waren. Es war klar, dass diese Daten unbedingt ermittelt werden mussten. Diese notwendigen Untersuchungen wurden aber nicht durchgeführt. Aus diesem Grunde lässt sich auch in diesen Fällen nicht sagen, dass die Entscheidungsträger einen wichtigen Sachverhalt nicht wussten, sondern vielmehr, dass sie ihn nicht wissen wollten, und das ist bei Weitem nicht dasselbe.  

In anderen Fällen waren die Grundlagen für Maßnahmen wissenschaftlich sinnfreie Messgrößen, wie die Anzahl positiver Testergebnisse (unabhängig davon, wer und wie viele getestet wurden) oder die relative Wirksamkeit. Dass diese Messgrößen nichtssagend sind, ist seit Jahrzehnten Teil des medizinischen Grundwissens. 

 

Schließlich widerspricht die Behauptung über „Unsicherheit und Ungewissheit“ als den bestimmenden Faktoren für Fehlentscheidungen der gesamten Rhetorik der damaligen Politik, die – im genauen Gegenteil zu dieser Behauptung – versucht hat, uns davon zu überzeugen, dass alle Maßnahmen „vom Ende gedacht“, streng wissensbasiert und alternativlos gewesen seien."

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Kommentare: 2
  • #1

    Orkide Daniel (Montag, 22 Mai 2023 12:21)

    Herzlichen Dank für euer hilfreiches und wichtiges Engagment, das Mitdenken und Fühlen, nicht zuletzt während der Pandemie, die Geschehnisse ganzheitlich und kritiscg zu betrachten.
    Vielen Dank dafür!
    Herzliche Grüße aus Berlin,
    (Mutter von zwei Kidnern aus der Freien Waldorfschule Prenzlaer Berg :-)

  • #2

    Wolfgang Raabe (Donnerstag, 25 Mai 2023 19:18)

    Vielen Dank für Ihre Mühen um Aufklärung wider der leider immer noch recht einseitigen Berichterstattung.

    Ihnen herzliche Grüße