Die Digitalisierung in der Corona-Krise als Gegenbild einer notwendigen Bewusstseinsveränderung

[Andreas Neider:]  Redebeitrag zur Demo „WIR FÜR DAS GRUNDGESETZ - QUERDENKEN7071“ in Tübingen am Samstag, 30. Mai 2020.  

 

  1. Das Corona-Virus greift vor allem die menschliche Lunge, das Organ, mit dem der Mensch am direktesten mit seiner Umwelt in Beziehung steht, an, und das ist kein Zufall. Das Beziehungsorgan des Menschen wird attackiert, die Atmung wird unterbrochen, und der Mensch wird bis in seine Leiblichkeit von der Umwelt abgeschnitten. Dabei tritt COVID-19 global gesehen am deutlichsten in der westlichen Welt, also in Europa und in den USA in Erscheinung. COVID-19 befällt dabei insbesondere die Menschen, die durch Krankheit, Alter oder sozialen Status aus einem Halt gebenden, gesunden gesellschaftlichen Zusammenhalt heraus gefallen sind.
  2. Die Konstitution eines von seiner Umwelt, von den anderen Menschen und von sich selbst isolierten Bewusstseins, das durch die vor allem durch die Medien permanent geschürten Ängste noch verstärkt wird, ist zugleich der Nährboden, auf dem das Virus sich besonders gut vermehren und ausbreiten kann. Damit erweist sich die Corona-Krise nicht etwa als eine Naturkatastrophe, sondern als Folge eines von seiner Umwelt isolierten menschlichen Bewusstseins. Diese Erkrankung des menschlichen Bewusstseins besteht kurz gesagt darin, dass sich die Menschen vor allem in der westlichen Welt aus ihrem naturwissenschaftlich gebildeten Bewusstsein heraus immer mehr von ihrer Umwelt abgetrennt und diese dadurch zerstört haben.
  3. Die konstitutionelle Isolation des menschlichen Bewusstseins von seiner Umwelt und von sich selbst schlägt jedoch in der Reaktion des staatlich verordneten Lockdowns und der physischen Selbstisolation auf praktisch alle Menschen dieser Erde zurück und wird dadurch für jeden Menschen äußerlich bewusst erlebbar. Dabei sind jedoch die somit unterbundenen menschlichen Kontakte nicht verantwortlich für diese Pandemie, wie es das Isolationsgebot ja suggeriert, sondern sie bilden nur den Übertragungsweg für eine Erkrankung, die auf dem Wege der Selbstisolation zwar verlangsamt, aber keinesfalls überwunden werden kann!
  4. Die aus diesen Maßnahmen resultierenden Existenz- und Ansteckungsängste, aber auch der psychosoziale Stress, unter denen viele Menschen dadurch leiden, verstärken die Erkrankungsdisposition zusätzlich. In dieser Extremsituation erwachen nun jedoch viele Menschen und fragen sich, was eigentlich mit uns los ist. Sie werden auf diese Weise sensibel und bereit für eine grundlegend notwenige Bewusstseinsveränderung.
  5. Die angesichts dieser Krise hervortretenden Symptome einer Erkrankung unseres Bewusstseins werden jedoch durch die zeitgleich in erhöhtem Maße zunehmende digitale Kommunikation weitgehend überdeckt und betäubt. Durch die aus dem Lockdown resultierende Selbstisolation vieler Menschen erscheint die Digitalisierung fast aller sozialen Bereiche, insbesondere die Ausbildung junger Menschen in Schulen und Hochschulen als ein mehr und mehr alltäglich erscheinender Lösungsweg, auf dem diese Isolation überwunden werden könnte. Die dadurch entstehende Scheinverbundenheit überdeckt jedoch den eigentlichen Entstehungskontext von COVID-19 als Folge der Erkrankung unseres Bewusstseins und verhindert dadurch die geforderte Bewusstseinsveränderung.
  6. Zugleich entsteht aufgrund der Bedrohung der Menschheit durch etwas Unbekanntes das zunehmende Bedürfnis, sich die bedrohliche Umwelt durch digitale Kontrolle und Überwachung gefügig zu machen, um sie noch besser beherrschen zu können. Die digitalen Technologien dienen insbesondere diesem Bedürfnis nach Steuerung, Kontrolle und Überwachung. Dabei sollte der Vergleich mit den asiatischen Ländern, in denen diese Überwachungstechnologien besonders weit entwickelt sind, uns nicht darüber hinweg täuschen, dass diesem Fortschritt ein prinzipiell anderes soziales Bewusstsein zugrunde liegt. Dieses besteht kurz gesagt darin, die eigenen Bedürfnisse hinter das Wohl der Gemeinschaft zurück stellen zu können. Das einzelne Individuum existiert in den fernöstlichen Gesellschaften nicht per se und aus sich heraus wie in unseren westlichen Gesellschaften, sondern immer nur im Kontext einer Gemeinschaft, sei es die eigene Familie, das eigene Unternehmen oder die Volksgemeinschaft.
  7. Der Versuch, aus der Corona-Krise durch die Digitalisierung aller gesellschaftlichen Bereiche wieder heraus zu kommen, sollte deshalb als ein Gegenbild dessen erkannt werden, was es gerade jetzt eigentlich braucht: eine Bewusstseinsveränderung, die uns in tatsächliche, reale Beziehungen zu den anderen Menschen, vor allem aber zur Natur bringt. Der Ausweg aus der Corona-Krise, die in Wirklichkeit eine Beziehungskrise der Menschheit darstellt, kann also nur in einer realen Heilung und Überwindung dieser Beziehungskrise auf dem Weg einer grundlegenden Bewusstseinsveränderung bestehen.

Vielen Dank fürs Zuhören!

 

Hier können Sie die Rede von Andreas Neider sehen und hören: www.youtube.com/watch?v=KF2g5r27LwQ&t=10s 

 

P.S. Falls Sie über neue Blog-Einträge informiert werden möchten, dann melden Sie sich bitte bei unserem Newsletter an

Kommentar schreiben

Kommentare: 4
  • #1

    Sebastian Blau (Samstag, 30 Mai 2020 21:49)

    Wo und wann fand die Demo in Tübingen heute statt? Ich kann im Netz nichts dazu finden. Gab es eine öffentliche Ankündigung? Wie viele Leute waren da?

  • #2

    Andreas Neider (Sonntag, 31 Mai 2020 08:49)

    Die Demo fand in den Parkanlagen hinter dem Hauptbahnhof von 16-18 Uhr statt.
    Eine Ankündigung gabe es nur auf der Querdenken-Webseite.
    https://querdenken-7071.de/termine
    Es waren ca. 150 Menschen da.

  • #3

    Sebastian Blau (Sonntag, 31 Mai 2020 21:29)

    Vielen Dank für den Hinweis! Auf der von Ihnen angegebenen querdenken-Seite gibt es nur sehr wenige Informationen, im Impressum oder als Kontakt werden gar keine Personen angegeben (warum macht dann überhaupt ein Impressum?? Das wirkt gedankenlos...). Dass man, um beizutreten das Programm "telegram" runterladen muss, ist auch nicht jedermanns Sache und "telegram" hat derzeit einen gewissen Ruf: https://www.br.de/nachrichten/netzwelt/messengerdienst-telegram-wo-die-verschwoerungstheorien-spriessen,S0HDUq1 - https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2020/05/telegram-verschwoerungsmythen-regulierung-rassismus.html - https://www.sueddeutsche.de/digital/telegram-corona-covid-naidoo-hildmann-1.4913092

  • #4

    Andreas Neider (Montag, 01 Juni 2020 11:31)

    Ja, darüber habe ich mich auch gewundert, zumal ich keinerlei solche Dienste benutze.