Corona-Impfstoff in 12 bis 18 Monaten? – Ein Irr-Wahn!  

[Christoph Hueck:]  Ein Mantram der Befürworter der Corona-Maßnahmen lautet: Die Beschränkungen müssen so lange aufrechterhalten werden, bis ein Impfstoff zur Verfügung steht, und das könnte bereits in 12 bis 18 Monaten der Fall sein. Es laufen zwar weltweit über 80 Projekte zur Entwicklung eines Sars-Cov-2-Impfstoffs[1], aber es wäre doch die schnellste Impfstoffentwicklung aller Zeiten.[2] Die Österreichische Ärztezeitung schrieb 2017 in einem Übersichtsartikel: „Die Entwicklung eines neuartigen Impfstoffs, der das Ziel hat, wirksam und gleichzeitig sicher zu sein, ist ein zeit- und kostenintensiver Prozess. Man kann von einer Entwicklungszeit [„bench to bedside“] von 15 bis 20 Jahren und Kosten von 300 bis 800 Millionen Euro (nach manchen Schätzungen auch über eine Milliarde) ausgehen. So sind etwa für eine Studie zur ‚extended safety‘, für die etwa 10.000 bis 60.000 Probanden erforderlich sind, Kosten von 50 bis 150 Millionen Euro zu veranschlagen. Eine Wirksamkeits-Studie benötigt zumindest einige Tausend Probanden und kostet mindestens 50 Millionen.“[3] Geld ist in der Corona-Hysterie kein begrenzender Faktor. Aber woher kommt die aller Erfahrung widersprechende Schätzung von „12 bis 18 Monaten“? – Natürlich von der von Bill Gates gegründeten Coalition for Epidemic Preparedness Innovations (CEPI).[4]

Maßgebliche Politiker der CSU und sogar der Grünen (Söder, Habeck) sprechen sich für einen Impfzwang aus. „Für eine Impfpflicht wäre ich sehr offen“ (Söder[5]). „Wenn alle Menschen sich freiwillig impfen ließen, wäre das natürlich besser. Doch sollte das unter den Erwartungen bleiben, müsste man eine Impfpflicht an dieser Stelle durchsetzen“ (Habeck[6]). Getragen von einer Welle öffentlicher Zustimmung plädieren mögliche künftige Koalitionäre für staatlichen Zwang. Dass die Grüne Partei das mitmacht, ist erschütternd.

Seit 18 Jahren versuchen Forscher (aus diversen Gründen vergeblich), einen Impfstoff gegen die Corona-Viren SARS oder MERS bis zur Zulassung zu entwickeln.[7] Es gibt viele allgemeine[8] und auch Corona-spezifische[9] Probleme bei der Impfstoffentwicklung, und so ist es umso erstaunlicher, dass man auch ganz neue Impfstoffe wie das RNA-Verfahren der Firmen Moderna und CureVac ins Rennen schickt, die noch nie im großen Maßstab auf ihre Sicherheit und Wirksamkeit getestet wurden (beide Firmen werden natürlich massiv durch die Gates-Stiftung unterstützt). Verzweiflung? Geldmacherei? Auf jeden Fall Verkürzung des bisherigen Entwicklungsverfahrens, was auch Herr Drosten fordert.[10] Es ist nicht unwahrscheinlich, dass das Virus nach einiger Zeit zu einer neuen Variante mutiert, gegen die man dann wieder einen neuen Impfstoff bräuchte. Die von Moderna und CureVac entwickelten RNA-Impfverfahren sind so konzipiert, dass sie sich schnell auf neue Virus-Varianten umstellen ließen. Aber dafür müsste diese Technologie eben erst einmal in großem Maßstab getestet werden. Die Corona-Impfung als ein globaler Modellversuch?

Selbst Bill Gates hat zwei der wichtigsten Probleme für die Sicherheit und Wirksamkeit eines Corona-Impfstoffs in seiner Osterbotschaft genannt: Wirkt der Impfstoff auch in älteren Menschen, die oft ein schwächeres Immunsystem (Immunseneszenz) haben? Und kann man sicher sein, dass er nicht zu einer Verstärkung einer bestehenden, aber unbemerkten Infektion führt?[11] 

Ein weiteres Problem ist, dass man Menschen nach einer Impfung nicht (wie Versuchstiere) absichtlich mit dem Virus infizieren kann. Man muss epidemiologisch arbeiten, d.h. eine große Anzahl von Menschen in Risikogebieten impfen und dann prüfen, ob sich signifikant weniger auf natürlichem Wege infizieren als in einer Placebo-geimpften Vergleichsgruppe. Um aber zehntausende Gesunde zu impfen, muss man vorher sicher sein, dass der Impfstoff keine schädlichen Neben- und Langzeitwirkungen hervorruft. – Selbst für jemanden wie mich, der sich normalerweise nicht zu den kategorischen Bedenkenträgern zählt, erscheinen die „12 bis 18 Monate“ daher als ein Wahn. Aber Papier ist eben geduldig, insbesondere dann, wenn es um viele Millionen an Fördergeldern bzw. an Wählerstimmen geht.

Eines ist jedoch sicher, und das ganz ohne Verschwörungs-„Theorie“: Das Impfstoffversprechen – und insbesondere die angestrebte Verkürzung des Zulassungsverfahrens – entsprechen den Vorstellungen von Bill Gates und seiner Stiftung.  

Aus all dem folgt, dass die Beendigung des Lockdowns und die Wiederherstellung der Grund- und Freiheitsrechte auf gar keinen Fall von vagen Hoffnungen auf einen Impfstoff abhängig gemacht werden dürfen![12]

Christoph Hueck 

 

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[2] Es ist schwierig, die Entwicklungsdauer von Impfstoffen abzuschätzen, denn oft geht der spezifischen Entwicklung jahrzehntelange Forschung voraus. Die Entwicklung des Ebola Impfstoffes dauerte vom Ebola Ausbruch 2014 bis zur Zulassung im Herbst 2019 5 Jahre https://www.statnews.com/2019/12/19/fda-approves-an-ebola-vaccine-long-in-development-for-the-first-time/, die Entwicklung von neuen Influenza Impfstoffen dauert ca. 8,5 Jahre https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0057755

[12] Davor warnt übrigens auch die deutsche Gesellschaft der „Ärzte für individuelle Impfentscheidung“ https://www.individuelle-impfentscheidung.de/?view=article&id=223:positionspapier_covid-19&catid=8

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Kommentare: 1
  • #1

    Burkart Zinn (Samstag, 02 Mai 2020 17:39)

    Lieber Herr Hueck,
    herzlichen Dank für Ihre Denkanstöße!

    Zum Zusammenhang mit der Aufhebung der derzeitigen Einschränkungen und einem zur Verfügung stehenden Impfstoff gibt es noch ein wichtige Quelle, die Ihnen sicher auch bekannt ist.

    Zu diesem Zusammenhang heißt es: „Ein Impfstoff ist der Schlüssel zu einer Rückkehr des normalen Alltags. Sobald ein Impfstoff vorhanden ist, müssen auch schnellstmöglich genügend Impfdosen für die gesamte Bevölkerung zur Verfügung stehen." Das ist Punkt 17 der Liste der Telefonschaltkonferenz der Bundeskanzlerin mit den Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder am 15. April 2020

    Quelle: www.bundesregierung.de/resource/blob/975226/1744226/bcf47533c99dc84216eded8772e803d4/2020-04-15-beschluss-bund-laender-data.pdf?download=1

    Also: ohne Impfstoff kein "normaler Alltag"? Eine so radikale und absolute - ohne weitere Einschränkungen getätigte - Aussage ist in der Politik, bei der oft eher unbestimmt und mehrdeutig gesprochen wird, erstaunlich. Zumal ja auch der Regierung klar ist, dass die Impfstoff-Entwicklung unabsehbar lange, vielleicht mehrere Jahre dauert.

    Die Radikalität der Aussage ("Schlüssel zur Rückkehr"), die ohne Nennung einer Alternative und ohne Vorbehalte gemacht wurde, ist umso erstaunlicher, als derzeit, also wenige Tage später - ohne dass der Impfstoff zur Verfügung steht - einiges gelockert wird, z.B. das Einkaufen und Öffnen verschiedener Läden und Betriebe, auch wenn es dabei Einschränkungen wie z.B. die Maskenpflicht gibt. Unsere Regierungen - egal welcher Partei die derzeitigen Regierungsmitglieder angehören - bereiten uns also bereits jetzt auf (eventuell) jahrelange Einschränkungen im Alltag vor. Inwieweit das wirklich so kommt, konkret: welche Bereiche bis zum Vorliegen eines einsatzbereiten Impfstoffes davon betroffen sind, und inwieweit eine Impfpflicht kommt, lässt sich noch nicht absehen. Aber wenn es kommt, ist es nicht mehr möglich zu sagen, das haben wir nicht gewusst, es war nicht angekündigt.

    Interessant ist es, damit zu vergleichen, was Angela Merkel einen Monat vorher bei einer Rede Mitte März 2020 sagte: "Ich appelliere an Sie: Halten Sie sich an die Regeln, die nun für die nächste Zeit gelten. Wir werden als Regierung stets neu prüfen, was sich wieder korrigieren lässt, aber auch: was womöglich noch nötig ist. Dies ist eine dynamische Situation, und wir werden in ihr lernfähig bleiben, um jederzeit umdenken und mit anderen Instrumenten reagieren zu können. Auch das werden wir dann erklären. Deswegen bitte ich Sie: Glauben Sie keinen Gerüchten, sondern nur den offiziellen Mitteilungen...."

    https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/merkels-ansprache-im-wortlaut-diese-situation-ist-ernst-und-sie-ist-offen-16685395-p3.html

    Also sie sagt, dass die Regierung in dieser dynamischen Situation lernfähig bleibt. Das klingt viel offener als das im April verkündete. Aber weiter sagt sie, dass wir nur den offiziellen Mitteilungen GLAUBEN sollen. Ist das ein Symptom? Heißt das: wir, die Bürgerinnen und Bürger, sollen uns also nicht selber um Erkenntnis bemühen, sondern gläubig annehmen, was die Regierung oder sonstige Offizielle ex cathedra verkünden? Passt eine derartige Haltung noch in das 21. Jahrhundert? Sind wir nicht bereits auf dem Weg zum mündigen Menschen?

    Einen herzlichen Gruß!